Autogene Zeichen

kontext

Federzeichnung mit schwarzer Tusche. Abstrakte Zeichnung, die in der oberen Hälfte viele Striche enthält, während von der Mitte ab bis zum unteren Bildrand, nur noch eine Linie verläuft.
Autogene Zeichen in der Betrachtung

Nichts ist, bevor ich es entdecke

Im Alltag werden unsere Augen häufig durch die Medien überfrachtet. Ein Arbeitspensum kommt noch dazu, das oft stressreich ist und die eigene Vorstellung wenig beachtet. Unser visuelles Bewusstsein, die Summe unserer Erfahrung, ist aus dem Blickfeld geraten. Dennoch bestimmen diese Bilder unser Leben. Es ist Zeit, sie wieder zu entdecken.

Einen Weg hierzu eröffnen „Autogene Zeichen“, die Zeichen­fragmente einer Meditation.

Autogene Zeichen sind Brückenbauer, die – in der aufmerksamen Betrachtung – Achtsamkeit und Gewahrsein verbinden.

Gewahrsein als der Moment, in dem man erkennt, was man vorher nicht gesehen hat.
Achtsamkeit als bewusste Wertschätzung der eigenen Erfahrung und ein Spiel noch dazu.

Über die Betrachtung wird das Bei-Sich-Sein aktiviert, die innere Wahrnehmung gestärkt und das Gewahrsein in Form neuer Perspektiven gefördert.

Durch die Summe unserer Erfahrung, das visuelle Bewusstsein, verbinden sich „Autogene Zeichen“ in der Anschauung spontan und unerwartet zu eigenen Bildvorstellungen.

Der Intuition, dem Einfallsreichtum des Betrachters, sind keine Grenzen gesetzt.

Es sind die eigenen Bilder, die man sieht, nicht die fremden.
Federzeichnung mit schwarzer Tusche. Abstrakte Zeichnung, die aus der Entfernung betrachtet an die Seitenansicht eines stehenden Tukan-Vogels mit einem sehr großen, nach rechts gerichteten, Schnabel erinnert.
Federzeichnung mit schwarzer Tusche. Abstrakte Zeichnung, die aus der Entfernung betrachtet an die Seitenansicht eines stehenden Tukan-Vogels mit einem sehr großen, nach rechts gerichteten, Schnabel erinnert.

Autogene Zeichen sind ohne oben und unten, richtig und falsch. Sie können von allen vier Seiten betrachtet werden – mit immer neuen Ergebnissen. Nur Ruhe und Gelassenheit sollte man sich für die Betrachtung nehmen. Jeder Prozess der Entwicklung braucht seine Zeit, so auch das Sehen.

Verschiedene Ansichten eines Bildes.
Rechts: um 90 Grad gedreht,
unten rechts: um 180 Grad gedreht,
unten links: um 270 Grad gedreht

 

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen:

Die Gelassenheit, es geschehen zu lassen, ist ein befreiendes Gefühl.

Es ist ein unvermitteltes Sehen.
Ein Bildgedanke aus dem Erleben des Betrachters.
Denn „autogene Zeichen“ beinhalten keine „Ansicht“ im üblichen Sinn. Sie sind vielmehr sichtbar gewordene Gefühle und Gedanken, die ohne eine Absicht, ohne das Ziel einer bestimmten Darstellung, entstehen. Sie werden nicht gezeichnet – sie zeichnen sich selbst auf.

Als Vorlage in der stillen Betrachtung eröffnen sie den Spielraum für eigenes visuelles Erleben.
Die Lust am Schauen, das Entdecken, ist nicht nur in selbst erstellten, sondern auch in der Betrachtung „fremder“ Zeichen möglich.

Probieren Sie es aus – allein, zu zweit oder in der Gruppe.